XV - Der Teufel

Was zeigt die Karte
Sehen wir in dem Teufel einen geflügelten, gehörnten Dämonen mit Krallenfüßen, der auf einem Sockel hockt und die beiden angebundenen Menschen bewacht. Dieses Bild ist traditionell schon auf vielen alten Tarotkarten der Teufel.
Die Ursymbolik der Karte besagt: Das Böse, der Teufel hat nur Macht über diejenigen, die sich an ihn binden. Genau an uns liegt es auch, den Satan vom Sockel zu reißen. Die wichtigste Kartenbotschaft ist: wir lassen uns nicht binden.
Die Gestaltung dieser Karte im Rider-Waite-Tarot entführt uns in eine wahrlich rabenschwarze Szene. Vor einem nachtschwarzen Himmel thront hier ein riesiger Teufel auf einem ebenso schwarzen Sockel. Er ist eindeutig eine schwarz-magische Gestalt, was auch das umgekehrte Pentagramm auf der Stirne zeigt.
Er bindet die Menschen nicht nur an sich, er kettet sie sogar wie persönliche Gefangene an. Sowohl Männlein wie Weiblein. Die nackte Frau und der nackte Mann, die hier unter dem Satans stehen, sind sogar ihrerseits schon zu kleinen Teufeln geworden. So erkennt man an ihren Köpfen Hörner ihnen bereits gewachsen sind und auch den Teufelsschwanz, der ihnen angewachsen ist. Bei der Frau mündet dieser Schwanz in eine angenommene, verbotene Frucht, beim Mann in eine lodernde Flamme, die gerade von der Fackel, die der Teufel in der linken Hand hält, entzündet wird.
Das Teuflische an dieser Tarotkarte stellt nicht der Teufel als Bild dar, sondern der Umstand, dass sich das Paar freiwillig mit der dunklen Macht dieses Teufels verbindet. Genau betrachtet ist die Ketten nur ganz locker um die Hälse der beiden Menschen gelegt. Es scheint als ob sie diese leicht abstreifen könnten. Danach können sie einfach fortgehen. Doch genau das tun sie nicht. Ihre Gesichter erscheinen recht entspannt und zufrieden, sie fühlen sich nicht als Gefangene, sondern wohl eher in diesem schwarzen, aber interessanten Reich. Der Mann streckt der Frau seine Hand entgegen, die Menschen verführen sich gegenseitig zum Bösen.