Was zeigt die Karte

Der Trumpf mit der Unglückszahl 13 und dem schrecklichen Namen, ausgerechnet der ist jetzt das Thema.

Keine Panik, diese gefürchtetste aller Tarotkarten zeigt, wenn sie in einer persönlichen Legung erscheint, so gut wie nie den leiblichen Tod des Fragestellers oder eines ihm nahen Menschen an.

Sterben muss allerdings schon etwas, doch das sind in der Mehrzahl lediglich alte oder falsche Vorstellungen und Verhaltensweisen.

Schauen wir uns diese "fürchterliche Karte" einmal an.

Im Rider-Waite-Tarot erinnert "Der Tod" an einen Reiter etwa der Apokalypse, aber auch an einen edlen Ritter. Ein Skelett in schwarzer Rüstung kommt auf einem weißen Pferd ins Bild geritten. An dem Skelett muten nur die holen Augen etwas unheimlich an.

Einen König hat der Tod schon "zur Strecke gebracht". Der einst mächtige Herrscher liegt bereits im Hermelin mit der Krone vom Kopf gerollt am Boden. Im Hintergrund ist ein dunkles Boot auf dem Fluss zu sehen. Dieses Boot könnte die Seele der Verstorbenen ins Jenseits bringen. Direkt vor dem Todesreiter steht nun ein Bischof mit gefalteten Händen. Fleht er um sein Leben oder betet er für das Seelenheil des verstorbenen Königs. Die Antwort überlässt das Tarot dem Betrachter.

Am Boden neben dem Bischof knien ein Kind, das dem schwarzen Reiter sorglos mit unbefangener Neugier entgegensieht. Hinter dem Kind ist eine schöne, junge Frau dargestellt, die den Tod mit sinnlich, anmutender Hingabe erwartet.

Was macht den Tod so sympathisch.

In der Hand trägt "Der Tod" ein schwarzes Banner, das eine mystische weiße Rose, das Symbol des Lichts und des Neubeginns zeigt. Das Licht der Sonne hingegen strahlt leuchtend gelb zwischen zwei Türmen aus dem Hintergrund hervor. Ist es ein Sonnenuntergang oder ein Sonnenaufgang. Beides ist möglich. Entstehen und Vergehen gehören nun einmal zusammen wie der Morgen und der Abend. Die Vergangenheit muss sterben, bevor die Zukunft beginnen kann. Letztendlich lädt "Der Tod" uns einfach nur ein, alles, ausnahmslos alles Alte rigoros hinter uns zu lassen und mutig durch das Tor des Neubeginns zu schreiten.