VI - Dr Herrscher

17.11.2019

Was zeigt die Karte

Auf der Tarotkarte sitzt ein gekrönter älterer Mann mit einem langen weißen Bart auf einem steinig, grauen Thron. Auch die Landschaft im Hintergrund ist eher schroff und man kann keine Pflanzen erkennen. Ernst und prüfend schaut der Herrscher vor sich hin.

Diese Figur ist der Prototyp, das Urbild für die vier Könige in den Farben Reihen der Kleinen Arkana.

Wenn du ihn als Tageskarte ziehst oder er beim Kartenlegen im Legesystem gelegt wird, so ist dies ein direkter Hinweis darauf, dass die Beziehung zu deinem Vater im Moment, sowohl im Guten wie im weniger Guten, eine besonders wichtige Rolle spielt.


Allgemeiner können jetzt auch alle anderen Autoritäten im Leben, wie etwa den Chef oder irgendwelche Ämter, ein besonders wichtiges Thema für den Fragenden sein. Diese Rollen lassen sich als Chance ebenso wie als Herausforderung zu darstellen.

Klassischerweise geht es bei dieser Karte um das strukturgebenden Prinzipien der betont männlichen Prägung. Dies steht natürlich im dualen Gegensatz zur vorangegangenen Trumpfkarte, der weiblich-fürsorglichen Herrscherin. Es geht darum, den Stab der Macht in die Hand zu nehmen und gegebenenfalls ganze Völker anzuführen, ihnen zu zeigen, in welche Richtung es geht.

Nicht umsonst wurde diese Karte vom Golden-Dawn-Orden dem kämpferischen, offensiven Tierkreiszeichen Widder zugeordnet. Aber auch deutlich sind die Widderköpfe im Rider-Waite-Tarot auf dem unbequemen Thron.

Im Hermetic Tarot ist am unteren Bildabschnitt noch Klar ein Adler zu sehen und der Emperor steigt eine imaginäre Treppe empor. Bei Crowley sitz der Kaiser locker auf dem Thron und hat ein Lamm zu seinen Füßen. Die Widderköpfe sind ebenfalls in den oberen Ecken des Bildes zu sehen.

Bei Rider-Waite trägt er unter seinem königlich roten Umhang eine komplette, eiserne Ritterrüstung, er ist wörtlich gesprochen "gerüstet" jederzeit in den Krieg zu ziehen. Noch sitzt er augenscheinlich, friedlich auf seinem Thron und präsentiert die Insignien seiner Macht. In der linken Hand den goldenen Reichsapfel, in der rechten das Zepter, das die Form des altägyptischen Kreuzes Anch hat. Anch, auch Ankh genannt, symbolisierte ursprünglich das Weiterleben im Jenseits. In der modernen Esoterik versteht man es als Zeichen für Unsterblichkeit oder Lebenskraft.


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