II - Die Hohepriesterin

17.11.2019

Was zeigt die Karte

Daf dem Kartenbild ist eine, auf einem Thron sitzende Frau zu sehen, die dem Betrachter zufrieden und gelassen zugewandt ist. Sie hat einen Status und zeigt ihn auch. Ihr Name verrät, dass sie als spirituelle Führerin angesehen ist.

In dieser Rolle steht die Hohepriesterin über der Einschränkung auf eine bestimmte Religion oder Weltanschauung zu achten. Sie trägt das christliche Kreuz auf ihrer Brust, in den Händen aber hält sie die Thora, die heilige Schriftrolle des jüdischen Glaubens. Der islamische Halbmond liegt ihr zu Füßen, und ihr Kopfschmuck kann uns an die Krone der altägyptischen Göttin Hathor erinnern.

Hathor stieg zur Himmelsgöttin des Westens auf. Verehrt wurde sie als eine allumfassenden Muttergottheit. Man sagte ihr auch die Totengöttin und Göttin der Liebe, des Friedens, der Schönheit, des Tanzes, der Kunst und der Musik nach. Also alle Eigenschaften einer allumfassenden Muttergottheit.

Links und rechts vom Thron der Hohepriesterin stehen eine schwarze und eine weiße Säule, auf denen die Buchstaben "B" und "J" stehen. Es sind die Buchstaben "Boas" und "Jachin", die Namen der beiden Säulen am Eingangstor des Tempels von Jerusalem, den der König Salomo nach biblischer Überlieferung errichten ließ.

Alle Details symbolisieren, dass die Weisheit der Hohepriesterin über allen Philosophien, vor allen eingefahrenen Glaubenssätzen steht und konkurrierende Religionen und Weltanschauungen liebevoll miteinander verbindet.

Bunte Vielfalt zeigt sich auch in der Lehne des Throns, die mit einem Muster aus Granatäpfeln und Palmen verziert ist.

Die Hohepriesterin selbst ist dezent in Weiß und Hellblau gekleidet. Weiß steht für Reinheit und Klarheit, Blau für das Wasser, das Gefühle und Spiritualität symbolisiert.

Die Mondsichel repräsentiert nicht nur den Halbmond des Islam, sondern auch den Mond, den wir in der Nacht am Himmel sehen. Der Mond, der seit Urzeiten das Symbol der Muttergöttin ist, steht in der Astrologie für die Welt der Emotionen und der weiblichen Eingebung.

Die Hohepriesterin stellt eine weise Frau dar, die gleichermaßen auf ihr Wissen, auf ihre Intuition und auf ihren Glauben vertrauen kann. Mit ihr bekommt die Großen Arkana, einen Aspekt, der ihren beiden vorangegangenen Karten dem Narren und dem Magier gefehlt hat, die Weiblichkeit. Mit der Weiblichkeit setzt die Hohepriesterin die Bereitschaft, dem Gefühl mehr zu vertrauen als dem Geist und dem Verstand um.


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